FUSSBALL GEHÖRT DEN FANS

Ihr alle da draußen seid unsere Rettung!
Mit den Erfahrungen der zurückliegenden Rettungsaktionen im Hinterkopf, wurde uns schnell klar, dass wir dieses Mal ohne Hilfe von außen nicht überleben können. Die Dauerkartenaktion „Wenn hier einer investiert, dann sind wir das“ konnte schon über 200.000€ einspielen und auch unsere Sponsoren stehen dem FSV in Liga 4 treu zur Seite. Wir wissen jedoch, dass wir dieses Mal dem Tod ohne überregionale Hilfe nicht von der Schippe springen können.
Ja, unser folgendes Anliegen und unser Ziel klingt utopisch. Aber scheiß drauf – wir müssen es einfach versuchen! Denn wir wissen, was Solidarität unter Fußballfans bewirken kann. Wir wollen für unseren Weg, unsere Werte und unseren Kampf einfach nicht bestraft werden. Was wir brauchen? 500.000€ - oder metaphorisch gesprochen „nur“ ein volles Zwickauer Stadion mit 10.000 Fans aus ganz Deutschland, die je 50€ zahlen und denen der Kampf, den wir geführt haben und immer noch führen, nicht am Arsch vorbeigeht. Denn er steht symbolisch für das große Ganze.
Wir wissen, dass in vielen Städten und Vereinen dieser Kampf bereits gekämpft wurde, aktuell gekämpft wird oder möglicherweise vor der Tür steht. Fakt ist, dass das Thema vielerorts allgegenwärtig ist und das System Fußball, so wie es aktuell aufgebaut ist, für viele Vereine eine Einbahnstraße ist, ohne die Möglichkeit jemals anzukommen.
Mit dieser Aktion erhoffen wir uns, euch, die breite Masse an Fußballfans, zu erreichen. Ihr, die in den Kurven und Stadien gegen Investoren in den Vereinen und Verbänden protestiert und für einen unabhängigen Verein und letztlich ehrlichen Fußball kämpft und einsteht. Lasst uns ein bundesweites Exempel statuieren, das als Beispiel auch für andere Orte gelten kann.

Wir Fans sind nicht das Problem und wollen zeigen, dass es auch anders geht. Schenkt uns diese einmalige Chance. In Zwickau haben wir es geschafft, ohne einen Investor und den Verkauf unserer Seele in die neue Spielzeit zu gehen. Menschen aus der Fanszene sind inzwischen in den Vereinsgremien. Ein Weg für den es sich zu kämpfen lohnt und den sich sicherlich viele für ihren Verein (auch künftig) wünschen. Damit einher geht aber leider auch, dass kurzfristig viel Geld fehlt, um unsere Spielzeit 23/24 zu sichern. Um es noch einmal in aller Deutlichkeit auszudrücken: Es geht um das nackte Überleben. Erreichen wir unser Ziel, wird der FSV Zwickau in der nächsten Saison in der Regionalliga antreten. Verfehlen wir es, droht eine Löschung aus dem Vereinsregister. Die Falschen würden bestraft!
Die 3. Liga wird anders als die erste und zweite Liga vom DFB betrieben und stellt ein enormes finanzielles Risiko für die Vereine dar, weil es kaum Einnahmen aus der Verwertung der Spielübertragungsrechte gibt. Seit 15 Jahren gibt es die eingleisige dritte Liga. Zehn Vereine mussten in dieser Zeit Insolvenz anmelden, darunter auch große Traditionsvereine wie der Chemnitzer FC und Rot-Weiß Erfurt, Alemannia Aachen und der 1. FC Kaiserslautern. „Die gefährlichste Spielklasse Deutschlands“, titelte die Süddeutsche Zeitung letztes Jahr, vom „Horror 3. Liga“, spricht der Bayerische Rundfunk, die ZDF-Sportschau prangerte „ruinösen Wettbewerb“ an und im Kicker erklärte ein Insolvenzverwalter, wieso die Liga eine „wirtschaftliche Katastrophe“ ist. Wir wollen nun ein Zeichen setzen, das in ganz Deutschland gesehen wird.
Das ist er also, unser ehrlicher Weg. Ein Weg, den wir gehen wollen, aber allein nicht gehen können. Aus diesem Grund bauen wir auf deutschlandweite Solidarität und Unterstützung. Helft uns dabei, dass der Fußball auch in Zukunft den Fans gehört und lasst uns gemeinsam zeigen, dass der „letzte Ausweg“ nicht immer ein externer Investor sein muss. Weder in Zwickau, noch anderswo.

Mithilfe des Geldes wollen wir unseren Verein erhalten, ihm einen Startplatz zur Spielzeit 2023/24 in der Regionalliga Nordost sichern und in strukturelle Projekte investieren. Das Kulturgut FSV Zwickau soll erhalten bleiben, weiter wachsen und auch künftig Menschen aller Couleur verbinden.
Denn in den letzten Jahren waren wir neben Aue und Dynamo Dresden der einzige Verein in der Region, der kontinuierlich im Profifußball aktiv war. Zwar konnten wir wirtschaftlich aus den genannten Gründen nicht wie gewünscht wachsen, dafür aber sozial und kulturell. So wurde ein eigener FSV-Geschichtsverein gegründet und mit ihm gemeinsam eine Historiker- & und Traditionsstelle beim FSV geschaffen. Es wurde ein nur durch Fans finanziertes und in Eigenleistung erbautes „Legendeneck“ am Stadion gebaut, an dem verdienstvolle Spieler und Trainer aus der über 100-jährigens Vereinsgeschichte geehrt werden. Erst kürzlich konnte ein Vereinsheim mit kleinem Museum und einer Bar in mühevoller Eigenarbeit durch Fans und Sponsoren in der Zwickauer Innenstadt errichtet werden. Es wurden viele Projekte umgesetzt, die niemals für möglich gehalten wurden. All das ist in einer recht strukturschwachen Region wie Zwickau von großer Bedeutung. Für uns sind das alles keine Selbstverständlichkeiten – erst recht nicht nach dem Abstieg. Denn dieses soziale und kulturelle Kapital, diese Gemeinschaft ist in Gefahr. Mit dem Abstieg in diesem Jahr folgte nach 7 Jahren, in denen wir immer zum Abstiegskandidat Nummer eins und den Vereinen mit dem geringsten Etat zählten, der Dolchstoß.