Ein Projekt aus der Region Sparkasse Vorpommern

Neuland

Neuland

Was macht ein Leben im Sterbenden erstrebenswert? -- Ein 90-minütiger Dokumentarfilm als Erkenntnisreise, um die Konzepte von Identität und Heimat auf den Prüfstand zu stellen.

Ort Loitz
Kategorie Kunst & Kultur
5.230 €
104 % Fundingschwelle erreicht
69 % Fundingziel erreicht
43
Unterstützer
Projekt erfolgreich
2.000 €
Co-Funding

Über unser Projekt

Worum geht es in diesem Projekt?

Seit der Wende hat die Vorpommersche Kleinstadt Loitz ein Drittel ihrer Bevölkerung verloren — Tendenz: weiter sinkend. Der demographische Wandel trifft die einst florierende 4300-Seelen-Gemeinde an der Peene mit voller Härte. Durchquert man den Ort, zeigt sich ein trauriges Abbild dessen, was einmal war. An jeder Ecke Leerstand und graue Fassaden, an denen hier und da ein rechtsradikaler Slogan prangt. Auch in der Greifswalder Straße, der ehemaligen Einkaufsstraße von Loitz, präsentiert sich scheinbar Stillstand in seiner ganzen Pracht. Menschen sieht man hier nur wenige. Doch nun soll sich ein zeitgerecht anmutendes Zukunftsstadtprojekt dem Stadtsterben in den Weg stellen.

Im Zentrum dieses Projektes steht der Zuzug eines Berliner Pärchens sowie ihr Vorhaben, innerhalb eines Jahres ein Begegnungszentrum für Loitzer*innen zu schaffen. Soll das reichen? Mit jeder Filmminute offenbart sich, dass dieses Projekt nur ein Bruchteil eines Prozesses ist, der schon viel früher begonnen hat. Den Einwohner*innen ist die kritische Lage ihres Heimatortes durchaus bewusst und doch entscheiden sie sich tagtäglich aufs Neue, Loitz nicht den Rücken zu kehren. Ganz im Gegenteil: Loitzer Kinder zieht es mittlerweile in die alte Heimat zurück, die nun auch als neue Heimat Menschen aus der Großstadt zu sich lockt.

Durch die Augen der Protagonist*innen aus verschiedensten Generationen erzählt NEULAND eine Geschichte zwischen Tourismus und Strukturarmut, in der nicht nur Groß- und Kleinstadt aufeinanderprallen, sondern Antworten gesucht werden — auf universelle Fragen nach kollektiver Identität, einem Heimatbegriff und der Sinnhaftigkeit des eigenen Schaffens. Die beständige Beobachtung und poetische Einordnung dieses Ortes, seiner Menschen und ihrer Begegnungen ergeben einen Kinodokumentarfilm, der eine filmische Auseinandersetzung mit der Realität bietet, die in vielen Orten Mecklenburg-Vorpommerns, Deutschlands und auf der ganzen Welt zu beobachten ist — wenn man nur hinschaut.

Wer ist die Zielgruppe?

Unser neunzigminütiger Dokumentarfilm wird Loitz und seine Held:innen auf die ganz große Leinwand bringen und sein Publikum herausfordern. Derartige Orte werden viel zu wenig beleuchtet und wenn, dann werden sie allzu oft nur auf ihre Probleme reduziert. Ein Film wie dieser fehlt der deutschen Kinolandschaft! Dass die Menschen vor Ort sich aktiv gegen das Schicksal ihrer Stadt wenden, zwingt uns, gängige Vorurteile zu hinterfragen. NEULAND liefert damit einen Gegenbeweis, um gängige Denkmuster in unserem kollektiven, gesamtdeutschen Bewusstsein zu widerlegen und somit die Möglichkeit für eine neue, differenziertere Wahrnehmung zu schaffen.

Wir machen den Film also für alle, die gerne hinter die Fassaden blicken und jene, die einen derartigen Perspektivwechsel längst nötig hätten. Wer Lust hat, Held*innen des Alltags bei der Lösung eines scheinbar unüberwindbaren, strukturellen Problems zu begleiten, ist bei NEULAND genau richtig!

Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?

In NEULAND werden scharfe Kontraste zwischen neuen Impulsen und Strukturarmut zu einem Mikrokosmos, der eine Metapher für ganz Deutschland und sogar die ganze Welt darstellt: Es sind nämlich Menschen, die Orten einen Wert geben — sei es für die Gemeinschaft, die Gesellschaft oder sich selbst, seien es Ur-Loitzer*innen, Neuankömmlinge oder Rückkehrer*innen. Mit jeder noch so kleinen Vorwärtsbewegung bringen die Verwirklichungswünsche diverser Menschen Leben in die Vorpommersche Bude. Eine Parabel für den Wandel zu einer multikulturellen, globalisierten Welt.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

Filmemachen ist ein kostspieliges Unterfangen. Eure finanzielle Unterstützung hilft uns dabei, die verschiedenen Protagonist*innen häufiger besuchen und ihren Alltag noch unbeschwerter begleiten zu können. Die faire Bezahlung unserer Teammitglieder, Reisekosten und Verbrauchsmaterialien sind dabei nur einige Kostenpunkte, die durch das Crowdfunding mitgetragen werden können. Vor allem gewinnen wir mit einer erfolgreichen Kampagne jedoch die Zeit, um noch intensiver an NEULAND arbeiten zu können - mehr Drehtage, mehr Schnitttage, längere Recherchen.

Wer steht hinter dem Projekt?

Als wir, Paul Raatz (Regie) und Jean-Pierre Meyer-Gehrke (Bildgestaltung & Produktion), im Januar 2020 für ein Stadtentwicklungsprojekt nach Loitz kamen, waren wir erschrocken vom äußeren Erscheinungsbild der Stadt. Je mehr wir uns allerdings mit den Menschen vor Ort auseinandersetzten, desto stärker wurde der Wunsch, diese Perspektiven auf die große Leinwand zu bringen.

Jean-Pierre gründete 2017 mit Max Gleschinski die Von Anfang Anders Filmproduktion in Rostock, um den unabhängig finanzierten Kinofilm KAHLSCHLAG zu produzieren. Seitdem produziert er Musikvideos (u.A. für Feine Sahne Fischfilet), Spielfilme und mit STILLER SOMMER, einem Film über die Musikfestivals in MV während der Pandemie, auch Dokumentarfilme.

Paul ist als freier Regisseur und Autor seit vielen Jahren ein Teil der Rostocker Filmszene und dreht mit NEULAND seinen Debütfilm.

Da wir keine gemeinnützige Organisation sind, können wir leider keine Spendenbescheinigungen ausstellen.

Was ist die Fundingschwelle?

Die Fundingschwelle ermöglicht uns die Finanzierung der Produktions- und Postproduktionskosten abzuschließen und die Durchführung des Dokumentarfilms zu sichern.
Impressum
Von Anfang Anders Filmproduktion
Jean-Pierre Meyer-Gehrke
Wismarsche Straße 54
18057 Rostock Deutschland

Hinweis auf Europäische OS-Plattform:

Nach der EU-Verordnung Nr. 524/2013 über die Online-Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten ist für Verbraucher die Möglichkeit vorgesehen, Streitigkeiten mit Unternehmern im Zusammenhang mit Online-Kaufverträgen oder Online-Dienstleistungsverträgen außergerichtlich über eine Online-Plattform (OS-Plattform) beizulegen. Diese Plattform wurde von der EU-Kommission eingerichtet und über den folgenden Link zugänglich gemacht: http://ec.europa.eu/consumers/odr/.

Wir sind weder bereit noch verpflichtet, an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen (vgl. § 36 VSBG).


Project-ID: 1885

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