Über unser Projekt
Worum geht es in diesem Projekt?
Die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt wird in Deutschland auf über 80% geschätzt. Momentan erreichen uns Klient*innen, die Schutz- bzw. Beratung nach häuslicher Gewalt benötigen, hauptsächlich über die Vermittlung anderer Fachpersonen und aus alternativen Beratungssettings. Z. B. über das Jugendamt, die Schulsozialarbeit, die Familien- und Erziehungsberatungsstellen im Landkreis oder über andere Netzwerkpartner, wie die Schwangerenkonfliktberatung. Kinder erleben Partnerschaftsgewalt als unmittelbare Augen- oder Ohrenzeugen mit. Sie spüren dann die Stimmung, wenn Aggression, Wut und Hass zwischen den Eltern herrscht und erleben Angst und Verzweiflung. Deshalb müssen wir handeln!
Da so wenig Betroffene direkt bei uns Hilfe suchen, vermuten
wir, dass das an einem flächendeckenden Informationsmangel im
Landkreis Leipzig liegt. Die Beratungslandschaft im Landkreis ist
unübersichtlich und kompliziert. Viele Betroffene sind mit der
Flut an Informationen, Webseiten und den verwirrenden
Kommunikationswegen überfordert. Oft geht eine
Informationsgestaltung mit viel Lesen einher. Es braucht einfache
und vor allem sehr niedrigschwellige Informationsvermittlung im
absoluten Nahfeld von Betroffenen.
Ziel der Plakat-Kampagne ist es, direkte Zugangswege in unsere
Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt zu öffnen.
In Kooperation mit vier großen Wohnungsbaugesellschaften und
Wohnungsgenossenschaften im Landkreis Leipzig haben wir zukünftig
Zugang zu über fast 1000 Hausfluren, in denen wir die Infotafeln
bzw. Schaukästen der Vermietung im Hausflur für
Informationsvermittlung nutzen können.
In diesen Schaukästen sollen Informationen für Nachbarn und
Betroffene ausgehangen werden und die 24/7 Notrufnummer der
Beratungsstelle in Grimma verbreitet werden.
Wer ist die Zielgruppe?
Zielgruppe sind betroffene Personen, Kinder und Erwachsene, die von häuslicher Gewalt betroffen sind und die Nachbarschaft, Freunde und Bekannte, die häusliche Gewalt im Umfeld bemerken oder vermuten und eine sofortige polizeiliche Alarmierung nicht notwendig erscheint.
Bei der Konzeption der Informationskampagne haben uns Studierende des Fachs Kommunikationsdesign der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle unter Leitung von Prof. Matthias Görlich, Prorektor und Professor für Kommunikations- und Informationsdesign beraten und innovative Ideen entwickelt.
Danke der Unterstützung durch die Vorstände der
Wohnungsbaugenossenschaften im Landkreis Leipzig können wir mit
der Unterstützung der Hausverwaltungen rechnen.
So können die Plakate mit unserer 24/7 Notruf-Telefonnummer in
Hausfluren von über 7000 Mietswohnungen aufgehangen werden.
Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?
Das Projekt wirkt in vielfacher Hinsicht präventiv. Wenn wir Zuweisungen in unser Schutzhaus über die Polizei bekommen, ist schon Schlimmes passiert. Es ist für alle Beteiligten, vor allem für Betroffene ratsam, frühzeitiger Hilfe in Anspruch zu nehmen, auch wenn noch keine körperliche Gewalt geschehen ist, aber Agression und Wutanfälle hörbar und spürbar sind.
Wir möchten mit der Plakat-Kampagne auch die Zivilcourage fördern. So sensibilisieren wir nicht nur Betroffene, sodern auch die Mietpartein auf Gewalt im Wohnumfeld zu achten.
Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?
Wir benötigen eine Telekommunikationslösung, um Hilfesuchende
vorzusortieren.
Unter der Nummer 1 werden Betroffene und Hilfesuchende sofort mit
einer Beraterin verbunden. Es arbeiten bei uns sieben
Fachberaterinnen rund um die Uhr am Telefon, um Betroffenen zu
helfen.
Unter der Nummer 2 können Betroffene oder Menschen aus dem Umfeld
einen Beratungstermin vereinbaren.
Und unter der Nummer 3 werden Menschen, die kein deutsch sprechen
an das Bundesweite Hilfetelefon vermittelt.
Um diese Telekommunikationslösung auf den Bereitschaftstelefonen zu installieren, müssen wir Mobilfunklösungen und Hardware anschaffen.
Wer steht hinter dem Projekt?
Kinder- und Jugendberatungsstelle gegen häusliche Gewalt und die Interventionsstelle des Wegweiser e. V.
Was ist die Fundingschwelle?
Welche Nachhaltigkeitsziele verfolgt das Projekt?
Worum geht es bei den Zielen genau?
Mit der Kraft der Gemeinschaft schaffen wir eine bessere Zukunft. Mehr Info
Primäres Nachhaltigkeitsziel
Gesundheitlichen Folgen von Gewalterfahrungen können häufig Schlafstörungen, Streß, Konzentrationsprobleme, Appetitlosigkeit und Esstörungen, Angst, Kopf- und Körperschmerzen und soziale Isolation sein.
Das Projekt zahlt außerdem auf diese Ziele ein
Wirkungslogik des Projektes
Angestrebter Beitrag für die Gesellschaft
Wenn Menschen frühzeitig "Häusliche Gewalt" erkennen und sich Hilfe und Unterstützung suchen, um den oft gewaltgeprägten transgenerationalen Gewaltkreislauf innerhalb der Familie zu durchberechen, können wir nachhaltig die Folgen minimieren.
Erhoffte Änderung im Leben/Handeln derer, die wir erreichen
Das Gewalt von Opfern als diese erkannt wird und die Betrofffenen Hilfe beim Ausstieg aus der Gewaltspirale suchen, ist der erste Schritt in ein gesundes und gewaltfreies Leben.
Was wir mit diesem Projekt tun (Maßnahmen) und wen wir damit erreichen
Mit den Plakaten in den Hausfluren der Mietshäuser sensibilisieren wir die Mietergemeinschaft für das Thema. Betroffene bekommen ein direktes Hilfeangebot.
Was wir in das Projekt investieren
Vor allem investieren wir Engagement, um Menschen, die einen Ausstieg aus einer Gewaltspirale allein nicht schaffen, zu helfen.
Der Wegweiser e.V. mit dem Vereinssitz in Böhlen wurde 1994 aus einer Fraueninitiative heraus gegründet und engagiert sich frauen- und familienpolitisch in Leipzig und im Landkreis Leipzig.
Der Verein ist freier gemeinnütziger Träger und dient der Förderung und Durchführung von Angeboten im Beratungs‑, Betreuungs- und Bildungsbereich sowie der Unterstützung zur Gründung von Selbsthilfegruppen. Dabei sind Vernetzung und Kooperation mit anderen Institutionen ein wichtiger Grundsatz.
Die Vereinsmitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für Selbstbestimmung, Chancengleichheit und Gewaltfreiheit für Frauen, Männer, Kinder und Familien.
Hinweis auf Europäische OS-Plattform:
Nach der EU-Verordnung Nr. 524/2013 über die Online-Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten ist für Verbraucher die Möglichkeit vorgesehen, Streitigkeiten mit Unternehmern im Zusammenhang mit Online-Kaufverträgen oder Online-Dienstleistungsverträgen außergerichtlich über eine Online-Plattform (OS-Plattform) beizulegen. Diese Plattform wurde von der EU-Kommission eingerichtet und über den folgenden Link zugänglich gemacht: http://ec.europa.eu/consumers/odr/.
Wir sind weder bereit noch verpflichtet, an einem Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen (vgl. § 36 VSBG).
Project-ID: 3222